Montag, 30. Juni 2008

Web Design Trends 2008 (1)

Ich möchte an dieser Stelle zukünftig auch aktuelle Designtrends, die mir im Internet auffallen, darstellen und interessante Websites dazu zeigen.

Frage 1 heute: Was tun mit dem neuen Platz?
Die verfügbare Bildschirmauflösung der User steigt deutlich an. Von 800x600 redet sowieso keiner mehr und auch 1024er Bildschirmauflösung gehören schon zur Minderheit. Die Auflösung wird nicht nur größer, sie wird auch zunehmend 16:9. Doch was anfangen damit?
Alle Screenshots sind mit meiner Auflösung von 1280x800 gemacht. Zum Besuchen der Website einfach auf das Bild klicken.

Große Bilder



Große Schriften & Navigationen


Großer Hintergrund



Zeigt auch sehr schön einen anderen Design-Trend: Patchwork. Aber dazu vielleicht ein ander Mal mehr.

Variabler Seitenaufbau


Flexible Elemente

Die Links rechts verschieben sich bei kleinerer Auflösung automatisch nach unten. Außerdem sehr coole Schrifteffekte - die Optik des Suchfeldes ist in jedem Fall sehenswert.

Alles auf einmal
Große Schriften, große Bilder, großer Hintergrund. Dazu noch Video, Patchwork, Büroklammer, Schreibschrift - vielleicht ein bissel viel auf einmal. Aber im Prinzip läuft`s so.

Und jetzt viel Spaß beim selbst Ausprobieren!

Dienstag, 17. Juni 2008

Shopping2.0 - Ausprobieren!

Jeden Tag eine neue Web2.0-Seite. Haben Sie auch schon aufgegeben, neue auszuprobieren, weil Sie sowieso nicht mehr den Überblick behalten? Und shoppen nur noch bei Amazon, Otto, Quelle, Tchibo und Ebay?

Diese 3 müssen Sie gesehen haben:

1. DaWandaEine solche Fülle an liebevoll hergestellten Produkten ist absolut sehenswert. Hier kann jeder anbieten und jeder kaufen. Da findet man leicht das Passende, sei es für ein Geschenk oder einfach als Lustkauf für sich selbst. Besonders das Style Lab und die Trends laden zum Ausprobieren und Stöbern ein.

2. Dealjaeger


Wenn`s um den Preis geht - Dealjaeger! Hier werden Amazon etc. unterboten. Die Fülle an Produkten und zum Teil deutlichen Preisunterschiede sind bemerkenswert. Wenn man also schon in etwas weiß, was man will, lohnt sich ein Blick hierher.

3. smatch

Funktional sicherlich am "zweinulligsten". Hier fährt überall eine Erklärungsbox auf, Tags, aufklappende Suchen, Community, Bewertungen, ... Und wenn ein Produkt gefällt, einfach anklicken und oben rechts in die Liste ziehen. Geschmackssache. Mir gefällt`s.

Viel Spaß beim Ausprobieren. Kommentare und Ergänzungen sind herzlich willkommen.

Montag, 16. Juni 2008

sueddeutsche.de gegen SEO / Chance Qualität

Das ist echt der Knaller. Hans-Jürgen Jacobs, Chefredakteur von sueddeutsche.de meint in der Zeitschrift Horizont tatsächlich:
bei "exzessiver SEO" handele es sich um "journalistische Wettbewerbsverzerrung"
Hintergrund ist die anscheinend mäßige Optimierung von sueddeutsche.de, was dazu führt, dass andere Print-Onlineableger regelmäßig weiter vorne im Ranking auftauchen. Daraus ergibt sich, wenig überraschend, eine wesentlich höhere Zahl an Google-Besuchern (angeblich bis zu 50% des Gesamttraffics) gegenüber mageren 15-20% bei sueddeutsche.de.

Ein aktueller Google-Test mit Vergleich der großen Portale von Printablegern:
Suchwort "Europameisterschaft"
Spiegel auf Seite 1
Welt auf Seite 2 & 3
faz.net auf Seite 3
sueddeutsche auf Seite 5

Suchwort "Irland EU Vertrag"
Focus, Zeit, Welt, Spiegel, faz.net auf Seite 1
sueddeutsche, Stern auf Seite 2

Suchwort "iPhone 3G"
Welt auf Seite 2 & 4
Stern auf Seite 4
Alle anderen nicht auf den ersten 5 Seiten

Zum Vergleich noch die aktuellen IVW-Zahlen für visits/page impressions/redaktioneller Content im Mai:
Spiegel 84/529/517 Mio.
Welt 21/137/130 Mio.
Stern 14/152/127 Mio.
Focus 16/117/103 Mio.
sueddeutsche.de 14/121/85 Mio.
faz.net 12/65/59 Mio.

sueddeutsche.de ist also zurecht neidisch auf die Kollegen und zwar auf so ziemlich alle relevanten Konkurrenten. Was sie in der Suchmaschinenoptimierung alles falsch machen, hat "Mein Gott und meine Welt" sehr schön zusammengetragen. Das ist aber nicht alles.

Wie definiert sich denn Online-Qualität oder warum kommen User auf Nachrichten-Websites?
  • Der Inhalt muss qualitativ stimmen
  • Die Nachricht muss schnell da sein
  • Sie muss leicht gefunden werden
  • Es muss Spaß machen die Seite anzuschauen (Stichwort Usability)
  • Schön ist es, wenn sie onlineaffin aufbereitet ist (Verlinkungen, Bilderstrecken, Tags, usw.)
sueddeutsche.de wird von allen am schlechtesten gefunden s.o. (gemeinsam mit der FAZ). Das zu ändern, ist eigentlich nicht so schwierig - viel wichtiger ist aus meiner Sicht aber in die Topliste der einzelnen User zu gelangen. Bekanntlich haben User 5-7 Websites, die sie immer wieder besuchen. Eine der hier aufgelisteten ist sicherlich bei jedem dabei.

Dafür ist viel mehr die Schnelligkeit, die Qualität, die Usability und die Onlineaffinität entscheidend. Im letzten Punkt ist welt.de top. Das zeigt ein Blick auf die aktuelle News:

Wie hier seit dem letzten Relaunch Inhalt, Diskussion, Video, weiterführende Nachrichten, etc. aufbereitet sind, macht einfach Spaß. Seitdem ist die Seite auch auf meiner persönlichen Topliste für jeden Tag.
Spiegel ist superschnell. Da weiß ich, dass jede News als "Breaking News" mit Live-Ticker sofort da ist. Die inhaltliche Qualität mit Schwerpunktsetzung, Tonalität, Ressortverteilung, etc. wird neben den Hauptthemen sicherlich individuell unterschiedlich wahrgenommen.

In all diesen Punkten gibt es bei sueddeutsche.de Aufholbedarf. Der neue Slogan der SZ: "Seien Sie anspruchsvoll." zeigt einen hohen Anspruch. Zurecht. Den braucht es auch, um im Wettbewerb erfolgreich zu sein. Wenn er auch für Online gelten soll, dann bitte: Mehr Qualität, mehr Geschwindigkeit, mehr Onlinaffinität und natürlich auch mehr Suchmaschinenoptimierung. Das ist dann keine "Wettbewerbsverzerrung", sondern einfach Wettbewerb. Und das ist auch gut so.

Sonntag, 1. Juni 2008

Fachverlage im Internet ....

Zwei Tage Kongress der deutschen Fachpresse im schönen Kurhaus in Wiesbaden - zwei Welten in der Sichtweise des Internets für die beteiligten Verlage.

1. Die Vortragenden waren sich einig. Ob es Frau Prof. Meckel aus St. Gallen im Einleitungsvortrag oder einer der zahlreichen Verlagsvertreter auf dem Podium waren: Das Internet verändert die traditionellen Medien, alles wird neu, alles wird anders und das ganz schnell. Eigentlich ist es schon passiert. Eigentlich ...
2. Doch eine andere Welt zeigt sich in den Gesprächen der anwesenden Verantwortlichen auf den Gängen zwischen den Vorträgen. Große Unsicherheit bestimmt die Diskussionen. Was ist unser Geschäftsmodell online? Kann man da Geld verdienen oder kostet es nur? Ist Print nicht sowieso besser als Online? Die konsequente Internetstrategie ist die große Ausnahme. Dass sie notwendig ist, ist allen klar.

Alle Verlage müssen damit leben, dass die weitgehend anonyme Masse an Lesern plötzlich zu einer großen Gruppe an individuellen Usern geworden ist. Die schreiben Kommentare. Schreiben ihren eigenen Blog. Machen von heute auf morgen ihre eigene Website zum Verlagsthema auf. Und ehe man sich versieht, hat eine komische Seite dreimal so viele Seitenabrufe wie die kompetente, nicht angreifbare Verlagsseite. Und das ohne ausgebildeten Redakteur. Und wenn man ehrlich ist: Die machen das sogar ganz gut. Spätestens seit Brockhaus vor der Dominanz von Wikipedia aufgegeben hat, ist es für alle Fachverlage erkennbar 5 nach 12.

Überzeugt hat mich der Kommentar eines Geschäftsführers, der die Kernkompetenz seines Verlages nicht in der Bereitstellung von Informationen, sondern in der tiefen Kenntnis seiner Zielgruppe (die hießen früher Leser) sieht. Daraus abgeleitet ergeben sich neue Geschäftsfelder für Verlage wie Beratung, Konferenzen und (natürlich) ein für sich stehender Internetauftritt. Ohne Kenntnis der Zielgruppe funktioniert keine Online-Community. Da muss ich wissen, wer warum wie wichtig ist und wie oft ich mit wem kommunizieren (chatten?) muss.

Gefragt ist nicht nur ein Abbild des bestehenden Magazins, sondern eine sinnvolle Kombination aus Content, Commerce und Community. Das ist und bleibt der Königsweg. Möglichkeiten für Commerce gibt es zahlreiche, die im Rahmen der Internetstrategie entwickelt werden müssen. Standard-Werbung und Paid Content sind die Basis, die in der richtigen Umsetzung in den meisten Fällen ausreichen, um online profitabel zu arbeiten. Wenn es professionell umgesetzt wird. Von Internetprofis, nicht von Printprofis. Mit personalisierter, multimedialer und performance-orientierter Werbung ist man als Verlag schon ganz gut dabei. Bei Rich Data Applikationen und Workflow Solutions hat man das führende Feld erreicht. Da müssen Sie hin! Und dann nur noch den Content mit Commerce und Community geschmeidig verknüpfen und der User ist begeistert. Auch der Werbekunde. Und dann auch Sie!